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So habe ich gehört:

Eines Tages weilte der Buddha in dem Kloster im Jeta-Hain in der Nähe von Savatthi, das der Laie Anathapindika gestiftet hatte. An jenem Tag kam Anathapindika mit fünfhundert anderen Laienschülern und -schülerinnen des Buddha zu der Hütte, in der Shariputra wohnte. Sie verneigten sich ehrerbietig vor Shariputra und setzten sich respektvoll zur Seite.

Der Ehrwürdige Shariputra lehrte sie auf geschickte Weise, indem er ihnen Freude und Vertrauen in die Drei Juwelen und in die Praxis des wahren Dharma vermittelte. Dann gingen Shariputra und die fünfhundert Laienschüler und Laienschülerinnen gemeinsam zur Hütte des Buddha, wo Shariputra, Anathapindika und die fünfhundert Laienschüler und Laienschülerinnen sich vor den Füßen des Buddha niederwarfen und sich zur Seite setzten.

Buddha Mönche und Weißgekleidete

Als der Buddha sah, dass jeder seinen Platz eingenommen hatte, wandte er sich an Shariputra mit den Worten:

»Shariputra, wenn Laienschüler des Buddha – jene, welche die weißen Roben tragen – die Fünf Achtsamkeitsübungen und die Vier Kontemplationen studieren und praktizieren, werden sie mühelos die Fähigkeit erlangen, glücklich im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen.

Sie wissen, dass sie sich nicht in die Bereiche der Hölle, der hungrigen Geister, der Tiere und auf andere Wege des Leidens verirren werden.

Solche Männer und Frauen haben die Frucht des Stromeintritts erlangt; sie werden nicht befürchten, auf dunkle Abwege zu geraten. Sie sind auf dem Weg zum wahren Erwachen. Sie werden nur noch sieben weitere Male in die Welten der Götter oder Menschen zurückkehren müssen, bevor sie vollkommene Befreiung und das Ende des Leidens erlangen.

menschen mit weißen gewändern stromeintritt

Wie, Shariputra, studieren und praktizieren Laienschüler des Buddha – jene, welche die weißen Roben tragen — die Fünf Achtsamkeitsübungen und die Vier Kontemplationen?

Laienschüler des Buddha töten nicht, beenden das Töten, legen alle Waffen ab, erlernen die Demut anderen und sich selbst gegenüber, praktizieren Liebe und Mitgefühl und beschützen alle lebenden Wesen, selbst das kleinste Insekt.

Sie vernichten in sich jede Absicht zu töten. Auf diese Weise studieren und praktizieren Laienschüler des Buddha die erste der Fünf Achtsamkeitsübungen.

das leben beschützen

Laienschüler des Buddha nehmen nichts, das nicht gegeben wurde, und hören auf zu nehmen, was nicht gegeben wurde. Sie haben Freude daran, großzügig zu sein, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Ihr Geist ist nicht verdunkelt von Gier oder Verlangen. Sie bewahren stets ihre Aufrichtigkeit und vernichten in sich jede Absicht, zu nehmen, was nicht gegeben wurde. Auf diese Weise studieren und praktizieren Schüler des Buddha die zweite der Fünf Achtsamkeitsübungen.

Laienschüler des Buddha begehen kein sexuelles Fehlverhalten, beenden sexuelles Fehlverhalten und beschützen jeden gleichermaßen, sei er nun unter der Obhut von Vater, Mutter oder von Vater und Mutter zusammen oder unter der Obhut der älteren Schwester, des älteren Bruders, der Schwiegereltern und anderen Schwägern und Schwägerinnen.

Menschen nützen und beschützen sich gegenseitig

Sie beschützen jene desselben Geschlechts ebenso wie die Ehefrau, die Tochter, den Ehemann oder Sohn eines anderen, und sie beschützen jene, die vergewaltigt, überfallen und sexuell missbraucht wurden oder die Prostituierte waren.

Laienschüler des Buddha vernichten in sich jede Absicht zu sexuellem Fehlverhalten. Auf diese Weise studieren und praktizieren Laienschüler des Buddha die dritte der Fünf Achtsamkeitsübungen.

Laienschüler des Buddha äußern nichts, das nicht der Wahrheit entspricht, und beenden jedes Äußern dessen, was nicht der Wahrheit entspricht. Sie sagen nur das, was der Wahrheit entspricht, und haben große Freude daran, das zu sagen, was der Wahrheit entspricht.

Sie bleiben stets bei der Wahrheit und sind vollkommen vertrauenswürdig; niemals betrügen sie andere. Sie haben in sich jede Absicht vernichtet, zu äußern, was nicht der Wahrheit entspricht. Auf diese Weise studieren und praktizieren Laienschüler des Buddha die vierte der Fünf Achtsamkeitsübungen.

die wahrheit sagen

Laienschüler des Buddha trinken keinen Alkohol und beenden das Trinken von Alkohol. Sie vernichten in sich die Gewohnheit, Alkohol zu trinken. Auf diese Weise studieren und praktizieren Laienschüler des Buddha die fünfte der Fünf Achtsamkeitsübungen.

Wie, Shariputra, erlangen Laienschüler des Buddha die Vier Kontemplationen und die Fähigkeit, glücklich, unbeschwert und ohne Anstrengung im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen?

Sie praktizieren die Vergegenwärtigung des Buddha, indem sie auf folgende Weise meditieren:

Der Buddha ist aus der Soheit gekommen und in die Soheit zurückgekehrt; er ist wahrhaft und völlig erwacht und frei von jeder Anhaftung; sein Verständnis und seine Praxis sind vollkommen; er ist der Wohlgegangene und der, der die Welt kennt und vollkommen versteht; er hat das Allerhöchste erlangt; er hat gezügelt, was des Zügelns bedurfte; er ist der Lehrer von Menschen und Göttern; er ist der Erwachte und ein von der Welt Verehrter.

Buddha mit abhängigem Entstehen symbolisch

Wenn sie auf diese Weise meditieren, wird jedes unheilsame Begehren beendet und keine unreinen, kummervollen oder ängstlichen Elemente entstehen mehr in den Herzen.

Dank dieser Betrachtung des Buddha sind ihre Gedanken klar, sie empfinden Freude und erreichen die erste der Vier Kontemplationen, während sie glücklich im gegenwärtigen Augenblick verweilen, unbeschwert und ohne Anstrengung.

Shariputra, die Laienschüler des Buddha praktizieren die Vergegenwärtigung des Dharma, indem sie auf folgende Weise meditieren:

Das Dharma wird vom Erhabenen Buddha mit großem Geschick gelehrt; es kann zu vollkommener Befreiung führen; es kann zu einem Zustand ohne Leiden führen; es ist kühl und erfrischend; sein Wert ist zeitlos.

Wenn Laienschüler des Buddha auf diese Weise über das Dharma meditieren und es beachten, wird jedes unheilsame Begehren beendet und keine unheilsamen, kummervollen oder ängstlichen Elemente entstehen mehr in den Herzen.

Anuradha Sutra Sutta

Dank dieser Betrachtung des Dharma sind ihre Gedanken klar, sie empfinden Freude und erreichen die zweite der Vier Kontemplationen, während sie glücklich im gegenwärtigen Augenblick verweilen, unbeschwert und ohne Anstrengung.

Shariputra, die Laienschüler des Buddha praktizieren die Vergegenwärtigung der Sangha, indem sie auf folgende Weise meditieren:

Die edle Gemeinschaft des Tathagata geht einen guten Weg; sie ist auf einem rechtschaffenen Weg; sie orientiert sich am Dharma; sie lebt die Lehren so, wie sie gelebt werden sollen. In dieser Gemeinschaft gibt es Vier Paare und Acht Grade:

Verwirklichte Arhats und solche, welche auf dem Weg sind, die Frucht der Arhatschaft zu erlangen; Nie-Wiederkehrende und solche, die auf dem Weg sind, die Frucht der Nie-Wiederkehr zu erlangen; Einmal-Wiederkehrende und solche, die auf dem Weg sind, die Frucht der Einmal-Wiederkehr zu erlangen, und In-den-Strom-Eingetretene und solche, die auf dem Weg sind, die Frucht des Stromeintritts zu erlangen.

ein mönch auf dem pfad zum nirvana

Die edle Gemeinschaft des Tathagata hat mit Erfolg die Praxis der Achtsamkeitsübungen (sila), die Praxis der Konzentration (samadhi) und die Praxis der Einsicht (prajna) verwirklicht. Sie hat Befreiung und befreite Einsicht erlangt. Sie verdient Respekt, Ehrerbietung, Einsatz und Gaben. Sie ist für jeden ein wunderbarer Bereich der Verdienste.

Dank dieser Betrachtung der Sangha sind die Gedanken der Schüler klar, sie empfinden Freude und erreichen die dritte der Vier Kontemplationen, während sie glücklich im gegenwärtigen Augenblick verweilen, unbeschwert und ohne Anstrengung.

Mönch übt Gehmeditation an einem Fluss

Shariputra, die Laienschüler des Buddha praktizieren die Vergegenwärtigung der Achtsamkeitsübungen, indem sie auf folgende Weise meditieren:

Die Achtsamkeitsübungen enthalten keine Nachteile, Fehler, Unreinheiten oder schwachen Punkte; sie helfen uns dabei, im Land des Tathagata zu verweilen. Die Achtsamkeitsübungen sind ihrer Natur nach frei von Täuschung; von den Heiligen werden sie stets gelobt, angenommen, praktiziert und beschützt.

Dank dieser Betrachtung der Achtsamkeitsübungen sind die Gedanken der Schüler klar, sie empfinden Freude und erreichen die vierte der Vier Kontemplationen, während sie glücklich im gegenwärtigen Augenblick verweilen, unbeschwert und ohne Anstrengung.

Mönch steht am Fluss

Shariputra, erinnere dich stets daran, dass weiß gekleidete Schüler des Buddha, die auf diese Weise praktizieren, nicht in die Bereiche der Hölle, der hungrigen Geister, der Tiere oder in andere Bereiche des Leidens fallen werden. Sie haben die Frucht des Stromeintritts erfahren und geraten nicht mehr auf die Wege der Mühsal und des falschen Handelns.

Da sie in den Strom eingetreten sind, können sie nicht anders als in Richtung des wahren Erwachens zu gehen. Sie werden nur noch sieben weitere Male in die Welt der Götter oder Menschen zurückkehren müssen, bevor sie vollständige Befreiung und das Ende des Leidens erreichen.«

Buddha auf einer weißen Wolke

So sprach der Buddha. Der Ehrwürdige Shariputra, die anderen Mönche und Nonnen, der Laie Anathapindika und die anderen fünfhundert Laienschüler und Laienschülerinnen hörten diese Worte und waren erfreut, sie in die Praxis umzusetzen.

Upasaka Sutra, Madhyama Agama 128


Für dieses Sutra aus dem chinesischen Kanon existiert meines Wissens bisher keine weitere deutsche Übersetzung. Hier ein Link zum chinesischen Originaltext bei www.suttacentral.net.

Ein paralleler Text existiert in den nummerierten Lehrreden (AN 5, 179). Hier ein Link zur deutschen Übersetzung bei www.suttacentral.net.


Quellen

Die obige, deutsche Übersetzung von Zen Meister Thich Nhat Hanh wurde veröffentlicht im Buch: »Der Buddha sagt«.


Der Buddha sagt. Seine wichtigsten Lehrreden

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Auf Englisch ist es zudem verfügbar im Buch; »Chanting from the heart Vol 1: Sutras and Chants«:


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mönch gibt magisches objekt an Menschen über einen Bildschirm
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