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Einführung von Thich Nhat Hanh
„Als ich [Thich Nhat Hanh] 1942 im Kloster von Tu Hiêu Novize wurde, erhielt ich eine Kopie der Gathas für den täglichen Gebrauch, die der chinesische Meditationsmeister Duti zusammengestellt hatte.
Diese Gathas sind kurze Gedichte, die bei alltäglichen Handlungen rezitiert werden können.
Sie helfen uns dabei, Achtsamkeit zu entwickeln und zu praktizieren.
Video: Thich Nhat Hanh erklärt das Üben mit Gathas
In Plum Village üben wir die Gathas den ganzen Tag hindurch – beim Aufwachen, beim Betreten der Meditationshalle, beim Essen, beim Abwaschen unserer Teller und ganz allgemein bei fast allen Aktivitäten.
Meditieren kann bedeuten, sich dessen bewusst zu werden, was gerade geschieht – in unserem Körper, unseren Gefühlen, unserem Bewusstsein und in der Welt, die uns umgibt.
Wenn wir im gegenwärtigen Moment ankommen, können wir all die schönen und wundervollen Dinge erkennen, die direkt vor unseren Augen liegen – ein Kinderlächeln, der Sonnenaufgang oder die bunten Blätter im Herbst.
Wir können glücklich sein, allein durch das bewusste Wahrnehmen der Dinge, die um uns herum sind. Das Praktizieren mit den Gathas kann uns dabei helfen, zurückzufinden zu uns selbst und zu dem, was im gegenwärtigen Moment geschieht.
Es ist hilfreich, die Gathas auswendig zu lernen, zunächst einige wenige und später mit der Vertiefung der Praxis weitere.
Beim stillen Rezitieren der ersten Zeile, atmen wir ein; und während der zweiten Zeile, atmen wir aus.
Ist das Gatha zu Ende, fahren wir mit ihrer Handlung fort und wir werden merken, wie sich unsere Achtsamkeit verstärkt hat.
Beim Autofahren helfen uns die Straßenschilder dabei, unseren Weg zu finden. Wir „sehen“ das letzte Schild, bis das nächste auftaucht.
Beim Üben mit den Gathas ist es ähnlich. Wenn wir fleißig üben, sind die Gathas ununterbrochen bei uns und wir gehen achtsam und bewusst durch unsere Tage.“
Gathas in der „Plum Village“ Tradition
Diese Gathas wurden 1997 veröffentlicht im Buch »Stepping into Freedom«.
Im Jahr 2021 wurde eine Überarbeitung herausgegeben.
Die Reihenfolge und einige Gathas wurden dabei verändert sowie 31 weitere hinzugefügt.
Stepping into Freedom
Erstauflage 1997 | Neuauflage 2021 |
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Aufwachen
Ich wache auf und lächle.
Vierundzwanzig neue Stunden liegen vor mir.
Ich gelobe, jeden Moment ganz bewusst zu leben
und alle Wesen mit den Augen des Mitgefühls zu betrachten.
Die ersten Schritte des Tages
Gehen auf der Erde,
welch ein Wunder!
Jeder achtsame Schritt
offenbart zauberhaft den Dharmakaya1.
Aufstehen (Version 1997)
Falls ich heute unabsichtlich auf ein kleines Insekt trete,
möge es nicht allzu sehr leiden.
Möge es Befreiung erlangen.
Gelobt sei der Bodhisattva aus dem Land der großen Glückseligkeit.
Aufstehen (Version 2021)
Morgens, abends und nachts,
all ihr kleinen Wesen, gebt auf euch acht!
Wenn ich aus Versehen auf euch trete,
möget ihr das Leid schnell überwinden.
Gelobt sei der Bodhisattva, der das Leiden verwandelt.
Das Licht anschalten (2021 hinzugefügt)
Unachtsamkeit ist Dunkelheit.
Achtsamkeit ist Licht.
Ich wecke das Bewusstsein,
das auf alles Leben scheint.
Das Bett machen (2021 hinzugefügt)
Ich mache das Bett mit Freude,
und mein Leben wird rein.
Ich bewache Körper und Geist,
und meine Sorgen lösen sich auf.
Ein Fenster öffnen
Ich öffne das Fenster –
und schaue ich auf den Dharmakaya.
Wie wundersam ist alles Leben!
Aufmerksam in jedem Augenblick –
ist mein Geist klar wie ein stiller Fluss.
Einen Wasserhahn aufdrehen
Wasser kommt aus den Quellen erhabener Berge.
Wasser fließt in den Tiefen der Erde.
Zauberhaft strömt Wasser zu uns und ernährt alles Leben.
Ich bin bis zum Rand gefüllt mit Dankbarkeit.
Hände waschen
Wasser fließt über diese Hände.
Möge ich sie gekonnt einsetzen,
um unseren kostbaren Planeten zu schützen.
Zähne putzen (Version 1997)
Ich putze meine Zähne und wasche meinen Mund.
Ich gelobe, klar und liebevoll zu sprechen.
Wenn mein Mund nach edler Sprache duftet,
erblüht eine Blume im Garten meines Herzens.
Zähne putzen (Version 2021)
Ich putze die Zähne putzend und spüle den Mund aus,
ich verfeinere meine Sprache.
Durch rechtes Sprechen duftet mein Mund
und eine Blume erblüht im Garten meines Herzens.
Den Mund ausspülen
Ich spüle meinen Mund aus und mein Herz wird rein.
Der Kosmos duftet nach Blumen.
Die Handlungen von Körper, Sprache und Geist kommen zur Ruhe.
Hand in Hand mit dem Buddha
durchschreite ich das Reine Land.
Das Gesicht waschen (2021 Hinzugefügt)
Das Gesicht waschen bedeutet, den Geist waschen.
Jede Spur von Schmutz wird aufgelöst,
sodass die Quelle von Frieden und Freude
meinen ganzen Körper durchdringt.
Die Toilette benutzen
Befleckt oder unbefleckt,
zunehmend oder abnehmend –
diese Vorstellungen entstehen beim Denken.
Die Wirklichkeit des Interseins ist grenzenlos.
Urinieren (2021 hinzugefügt)
Urinieren in der ultimativen Dimension,
wundervoller Austausch geschieht.
Der Kosmos und ich im Intersein,
Ohne Zutun, ohne Abtun.
Baden (Version 1997)
Ungeboren und unzerstörbar,
jenseits von Raum und Zeit –
liegen Übergabe und Übernahme
im wundervollen Wesen des Dharmadhatu2.
Baden (Version 2021)
Ungeboren und unzerstörbar,
jenseits von Raum und Zeit –
Übergeber und Übernehmer sind eins
im wundervollen Wesen der Wirklichkeit.
Den Kopf rasieren (2021 hinzugefügt)
Meine Haare vollständig abstreifend,
lege ich heute das große Gelübde ab,
all meine Leiden zu verwandeln
und allen Wesen Glück zu bringen.
In einen Spiegel blicken
Wahrnehmung ist ein Spiegel,
die vier Elemente reflektierend.
Schön ist ein Herz, das Liebe erzeugt,
und ein Geist, der offen ist.
Die Füße waschen
Der Frieden und
die Freude eines Zehs
sind Frieden und Freude
für meinen ganzen Körper.
Anlegen einer Robe (2021 hinzugefügt)
Ich trage diese Robe in der historischen Dimension,
ich verschönere mein Umfeld und mich.
Das Ultimative* liegt in meinen Händen:
Berge und Flüsse entstehen zusammen.
(*Du kannst hier „Reines Land“ oder „Himmelreich“ einsetzen.)
Anlegen der Robe einer Nonne / eines Mönchs (Version 1997)
Beim Anlegen der Robe einer Nonne / eines Mönchs
ist mein Herz ganz friedlich.
Ich lebe ein Leben in Freiheit
und bringe Freude in die Welt.
Anlegen der Robe einer Novizin / eines Novizen (Version 2021)
Beim Anlegen der Robe einer Nonne / eines Mönchs
ist mein Herz friedlich.
Ich gelobe, ein Leben in Freiheit zu leben
und Freude in die Welt zu bringen.
Anlegen der Saṅghāṭi-Robe3 (Version 1997)
Wie wundervoll ist die Robe einer Nonne / eines Mönchs,
ein Feld voll kostbarer Samen.
Ich gelobe, sie anzunehmen
und von Lebzeit zu Lebzeit zu tragen.
Anlegen der Saṅghāṭi-Robe3 (Version 2021)
[Rezitation, während die Robe vor der Stirn gehalten wird.]
Wie wundersam ist die Robe der Freiheit!
Sie ist das Feld aller guten Samen.
Ich verneige meinen Kopf, um sie heute zu empfangen
und sie von Lebzeit zu Lebzeit zu tragen.
[Für Nonnen und Mönche des 5-Jahres Programms]
Wie wundersam ist die Robe der Freiheit!
Sie ist das Feld aller guten Samen.
Ich verneige meinen Kopf, um sie heute zu empfangen
und meine tiefe Dankbarkeit zu zeigen.
Auf der Treppe (2021 hinzugefügt)
Treppauf – treppab,
ich lasse meine Schritte sanft sein.
Höre ich, dass sie leise sind,
ist mein Geist in Frieden.
Die Schuhe abstellen (2021 hinzugefügt)
Ordentlich platziere ich meine Schuhe.
Mögen alle stets achtsam gehen,
hineingehen und hinausgehen in Freiheit.
Ankommen in der Meditationshalle
Ich betrete die Meditationshalle
und erkenne mein wahres Selbst.
Wenn ich mich setze,
gelobe ich, alles Störende hinter mir lassen.
Ein Feuer entzünden (2021 hinzugefügt)
Feuer entzünden in der ultimativen Dimension,
Wolken kommen den Sommer zu kühlen,
und Sonnenschein wird im Holz bewahrt,
für die frostigen Tage im Winter.
Sich Setzen
Sich hier setzen,
bedeutet, unter dem Bodhibaum zu sitzen.
Mein Körper ist reine Achtsamkeit
befreit von Zerstreuung.
Eine stabile Haltung finden
Im Lotussitz
erblüht die menschliche Blume.
Die Udumbra-Blume ist hier
und offenbart ihren wahren Duft.4
Beruhigen der Atmung
Ich atme ein und beruhige meinen Körper.
Ich atme aus und lächle.
Verweilend im Jetzt,
weiß ich, jetzt ist ein zauberhafter Moment!
Anpassung der Haltung
Gefühle kommen, Gefühle gehen
wie Wolken im Wind.
Bewusstes Atmen
ist mein Anker.
Jemanden Begrüßen
Ein Lotus für Dich
und den Buddha, der in Dir entsteht.
Die Essensschale Halten
Die Schale des Tathagata
ist in meinen Händen.
Gebender, Empfänger und Gabe
gehalten in vollkommener Einheit.
Segnung einer Spende an Hungernde
Die Wege des Erleuchteten sind wundersam.
Sein grenzenloses Mitgefühl
verwandelt sieben Körner Reis
in genug Nahrung für alle.
Spenden an die Hungernden
Der große Garuda-Vogel5,
hungrige Geister in enormer Einöde,
Mutter und Kind verhungern in der Wüste,
der Balsam des Mitgefühls stillt den Hunger aller.
Vor dem Essen
Der Buddha rät uns, achtsam zu essen,
in Berührung zu sein mit der Sangha und der Speise.
Brüder und Schwestern, wenn Ihr die Glocke hört,
meditiert über die Fünf Betrachtungen:
Dieses Essen ist ein Geschenk des ganzen Universums –
der Erde, des Himmels und viel harter Arbeit.
Mögen wir würdig sein, es zu empfangen.
Mögen wir ungeschickte Gedanken verwandeln,
besonders die Gewohnheit des Essens ohne Genügsamkeit.
Mögen wir nur Nahrung zu uns nehmen, die uns nährt und Krankheiten vorbeugt.
Wir empfangen dieses Essen,
um den Pfad des Verstehens und der Liebe zu verwirklichen.
Die leere Schüssel halten
Beim Betrachten der Schüssel
erkenne ich, wie glücklich ich bin,
genug Essen zu empfangen,
um meine Praxis fortzusetzen.
Essen servieren
In diesem Essen
sehe ich deutlich,
wie das ganze Universum
mein Dasein unterstützt.
Vor dem Essen
Überall auf der Erde
ringen Lebewesen um ihr Überleben.
Ich wünsche mir, wahrhaftig zu praktizieren,
sodass alle Wesen ausreichend Nahrung finden.
Beginnen zu Essen
Mit dem ersten Bissen spende ich Freude.
Mit dem Zweiten helfe ich, das Leiden anderer zu lindern.
Mit dem Dritten sehe ich die Freude anderer als meine eigene.
Mit dem Vierten erlerne ich die Wege des Loslassens.
Nach dem Essen die Schüssel oder den Teller betrachten
Das Essen ist zu Ende,
ich bin satt und zufrieden.
Die vier Danksagungen6
erfüllen meinen Geist.
Waschen des Buddhas
Heute waschen wir den Tathagata.
So viel Freude entsteht aus erwachtem Verstehen.
Wir wurden eine lange Zeit durch die drei Reiche getrieben7.
Jetzt sehen wir, die Welt des Staubes ist der Dharmakaya.
Einladen der Glocke (Version 1)
Körper, Sprache und Geist sind in vollkommener Einheit,
mit dem Klang der Glocke schicke ich mein Herz in die Welt.
Mögen alle Hörenden aus dem Vergessen erwachen
und alle Ängste und Sorgen überwinden.
Einladen der Glocke (Version 2 – 1997)
Möge der Klang der Glocke die Tiefen des Kosmos durchdringen.
Selbst an den finstersten Orten mögen alle lebenden Wesen ihn deutlich wahrnehmen,
damit ihr Leiden ein Ende finde,
Verstehen in ihren Herzen entstehe
und sie den Pfad der Ängste und Sorgen verlassen.
Namo Shakyamunaye Buddhaya.
Einladen der Glocke (Version 2 – 2021)
Möge der Klang der Glocke in die Weiten des Kosmos schwingen,
damit all jene in dunklen und entfernten Orten ihn hören.
All jene, die den Weg verloren haben, können stillstehen,
aus ihren Träumen erwachen und einen Weg nach Hause finden.
Namo Shakyamunaye Buddhaya.
Einladen der Glocke (Version 3)
Möge der Klang der Glocke die Tiefen des Kosmos durchdringen,
damit alle Wesen – auch jene an finsteren Orten –
ihn hören und von Geburt und Tod frei werden.
Mögen alle Wesen Erleuchtung erlangen
und ihren Weg nach Hause finden.
Namo Shakyamunaye Buddhaya.
Dem Klang der Glocke lauschen (Version 1)
Lausche, lausche
dieser wundervolle Klang
bringt mich zurück
zu meinem wahren Zuhause.
Dem Klang der Glocke lauschen (Version 2)
Der Glocke lauschend, spüre ich, wie mein Kummer beginnt sich aufzulösen.
Mein Geist ist ruhig, mein Körper entspannt, ein Lächeln wird auf meinen Lippen geboren.
Dem Glockenklang lauschend, führt mein Atem mich zur sicheren Insel der Achtsamkeit.
Im Garten meines Herzens erblüht eine Blume des Friedens – wunderschön.
Namo Shakyamunaye Buddhaya.
Dem Klang der Glocke lauschen (Version 3 – 1997)
Ich lausche der Glocke
und bin fähig, all meinen Kummer loszulassen.
Mein Herz ist ruhig und meine Sorgen sind beendet.
Ich bin an nichts mehr gebunden.
Ich lerne meinem Leiden zuzuhören,
wie auch dem Leiden anderer Menschen.
Wenn Verstehen in mir entsteht,
wird auch Mitgefühl geboren.
Der Glocke lauschen (Version 3 – 2021)
Ich lausche der Glocke
mein Herz ist ruhig
mein Geist ist in Frieden
alle Sorgen enden.
Ich übe loslassen,
ich höre genau zu,
und erkenne die Wurzeln des Leidens.
Ich lerne erneut zu schauen,
zu verstehen und zu lieben.
Meditation am Morgen (Version 1997)
Der Dharma-Körper strahlt hell im Morgenlicht.
Der Sitz ist still – das Herz friedlich – das Halblächeln fein.
Den neuen Tag begehe ich wach und achtsam.
Die Sonne weiser Einsicht scheint auf alles Sein.
Verehrte Brüder und Schwestern, konzentriert Euren Geist auf Eure Meditation.
Namo Shakyamunaye Buddhaya (drei Wiederholungen).
Morgengesang (Version 2021)
Der Dharma-Körper strahlt hell, während der Tag beginnt.
Wir sitzen in Stille; unsere Herzen sind in Frieden.
Ein Lächeln ist auf unseren Lippen.
Dies ist ein neuer Tag; wir geloben, ihn in Achtsamkeit zu leben.
Dann kann die Sonne der Einsicht aufsteigen
und in alle Richtungen strahlen.
Edle Gemeinschaft, hingebungsvoll
bringt Euren Geist in Meditation.
Namo Shakyamunaye Buddhaya (drei Wiederholungen).
Meditation am Abend
In aufrechter Haltung sitze ich unter dem Baum der Erleuchtung.
Körper, Sprache und Geist sind in Ruhe – ohne Urteile wie Ja oder Nein.
Herz und Verstand verweilen konzentriert in edler Achtsamkeit.
Deutlich erkenne ich mein wahres Selbst und verlasse das Ufer der Verwirrung.
Verehrte Brüder und Schwestern, konzentriert Euren Geist auf Eure Meditation.
Namo Shakyamunaye Buddhaya (drei Wiederholungen).
Unbeständigkeit
Der Tag ist zu Ende und unser Leben ist um einen Tag kürzer.
Lasst uns achtsam auf das schauen, was wir getan haben.
Lasst uns fleißig üben und von ganzem Herzen dem Pfad der Meditation folgen.
Lasst uns jeden Moment tief und in Freiheit erfahren, damit unsere Zeit nicht bedeutungslos verstreicht.
Loben des Buddha (Kleine Änderungen 2021)
Unerschöpflich strahlt das Buddha-Juwel.
Er hat für zahllose Leben die vollkommene Erleuchtung erlangt.
Die Schönheit und Stabilität eines sitzenden Buddha
zeigt sich in Bergen und Flüssen.
Wie prächtig ist der Geier-Gipfel!
Wie schön leuchtet das Licht aus dem dritten Auge des Buddhas,
und erhellt die sechs dunklen Pfade.
Die Nagapuspa-Versammlung wird unser nächstes Treffen sein
zur Fortführung der wahren Lehren und Praktiken.
Wir nehmen Zuflucht im allgegenwärtigen Buddha.
Loben des Dharma (Leichte Änderungen 2021)
Die Liebe des Dharma-Juwels ist grenzenlos.
Die wertvollen Worte des Buddha
duften wie Blumen, die vom Himmel fallen.
Das wundervolle Dharma ist einfach zu sehen.
Es ist strahlend wiedergegeben in den drei offenen Körben8,
überliefert von Generation zu Generation in allen zehn Richtungen,
damit wir heute unseren Weg finden können.
Wir geloben, es mit unserem ganzen Herzen zu studieren,
und Zuflucht zum allgegenwärtigen Dharma zu nehmen.
Loben der Sangha (Kleine Anpassungen 2021)
Der Wert des Sangha-Juwels ist grenzenlos,
ein Feld der Verdienste, in das gute Samen gesät werden können.
Drei Roben und eine Schale sind die Zeichen der Freiheit.
Gelübde, Achtsamkeit und Einsicht unterstützen einander.
Die Sangha – aufmerksam bei Tag und bei Nacht –
schafft uns die Basis, um die Früchte der Meditation zu verwirklichen.
Mit einmütigem Herzen kommen wir nach Hause
und nehmen Zuflucht zur allgegenwärtigen Sangha.
Atmen (Version 1)
Ich kehre zurück zur Insel in mir Selbst.
Ich erkenne, der Buddha ist meine Achtsamkeit.
Sie leuchtet auf das Nahe und strahlt weit in die Ferne.
Das Dharma ist mein Atmen –
ein Schutz für Körper und Geist.
Die Sangha ist in meinen fünf Skandhas
vereint in Harmonie.
Ich atme ein, ich atme aus.
Blume, frisch.
Berg, beständig.
Wasser, spiegelnd.
Raum, frei.
Atmen (Version 2)
Einatmend spüre ich, wie ich einatme.
Ausatmend spüre ich, wie ich ausatme.
Während mein Einatmen tiefer wird,
wird mein Ausatmen langsamer.
Einatmend beruhige ich meinen Körper.
Ausatmend fühle ich mich leicht.
Einatmend lächle ich.
Ausatmend lasse ich los.
Verweilend im gegenwärtigen Moment,
weiß ich, dies ist ein wundervoller Moment.
Atmen (Version 3)
Ich bin angekommen.
Ich bin zu Hause.
Ich bin hier.
Ich bin jetzt.
Ich bin fest.
Ich bin frei.
Im Ultimativen
verweile ich.
Angekommen, angekommen.
Zu Hause, zu Hause.
Verweilend im Hier.
Verweilend im Jetzt.
Beständig wie ein Berg.
Frei wie eine weiße Wolke.
Die Tür zu Nicht-Geburt und Nicht-Tod ist aufgegangen.
Ich weile frei und unerschütterlich.
Atmen (Version 4)
Einatmend beruhige ich meinen Körper,
ausatmend lächle ich,
Im gegenwärtigen Augenblick verweilend
weiß ich, es ist ein wunderbarer Augenblick.
Der eigenen Wut zulächeln
Ich atme ein und weiß, meine Wut macht mich hässlich.
Ausatmend lächle ich.
Ich verweile bei meinem Atem,
dann kann ich mich selbst nicht verlieren.
Den Computer einschalten
Ich schalte den Computer ein,
mein Geist kommt mit dem Speicher in Berührung9.
Ich gelobe, Gewohnheitsenergien umzuwandeln,
Liebe und Verstehen beim Wachsen zu helfen.
Autofahren
Bevor ich den Motor anlasse,
weiß ich, wohin es geht.
Das Auto und ich sind eins.
Fährt das Auto schnell, fahre ich schnell.
Einen kurzen und sicheren Ausflug machen
Zweidrittel aller Unfälle
geschehen nah beim Zuhause.
Dies wissend, bin ich sehr vorsichtig –
sogar auf einer kleinen Reise.
Den Buddha vor einer Erdberührung ansehen
Im Reich des Soseins,
sind derjenige, der sich verbeugt, und derjenige, vor dem sich verbeugt wird,
gleichsam ohne eigenständiges Selbst.
Respektvoll und in diesem Bewusstsein verbeuge ich mich vor dem Buddha
und unsere Kommunikation ist vollkommen.
Buddhas entstehen in allen Richtungen.
Im Kosmos des Interseins – wie auch in allen Juwelen in Indras-Netz10 –
gibt es unzählige Ichs, die sich vor unzähligen Buddhas verbeugen.
Teetrinken
Diese Tasse Tee in meinen beiden Händen,
Achtsamkeit vollends geborgen.
Körper und Geist verweilen
Ganz im Hier und Jetzt.
Pflanzen gießen
Liebe Pflanze, glaube nicht, dass Du abgeschnitten bist.
Dieses Wasser kommt zu Dir aus der Erde und vom Himmel.
Du und ich sind zusammen –
seit anfangsloser Zeit.
Auf meine Hände schauen
Wessen Hand ist das,
die niemals gestorben ist?
Wurde jemals jemand geboren?
Wird jemals jemand sterben?
Das Telefon benutzen
Worte können tausende Kilometer reisen.
Mögen meine Worte zu gegenseitigem Verstehen und Liebe führen.
Mögen sie schön sein wie Edelsteine,
liebeswert wie Blumen.
Einen Garten bewässern
Sonnenschein und Wasser
haben diese wundervolle Pflanzenwelt geschaffen.
Ein Regen voll Mitgefühl und Verstehen
kann staubige Wüsten in fruchtbare Gärten verwandeln.
Gehmeditation
Der Geist kann in tausend Richtungen streben,
ich wandere friedvoll auf diesem schönen Pfad.
Es weht ein sanfter Windhauch.
Eine Blüte öffnet sich mit jedem Schritt.
Das Licht einschalten
Unachtsamkeit ist Dunkelheit,
Achtsamkeit ist Licht.
Ich bringe Bewusstheit,
die alles Leben erleuchtet.
Gemüse waschen
In diesem Gemüse
sehe ich eine grüne Sonne.
Alle Dharmas kommen zusammen,
um unser Leben zu ermöglichen.
Gärtnern
Die Erde schenkt uns Leben und nährt uns.
Die Erde nimmt uns auch wieder zu sich.
Wir werden erschaffen und vergehen
bei jedem einzelnen Atemzug.
Einen Baum pflanzen
Ich vertraue mich der Erde an;
die Erde vertraut sich mir an.
Ich vertraue mich Buddha an;
Buddha vertraut sich mir an.
Das Bad putzen
Wie wundervoll
ist Schrubben und Putzen.
Von Tag zu Tag,
werden mein Herz und mein Geist reiner.
Feudeln/Fegen
In Achtsamkeit wische ich
den Boden der Erleuchtung
und ein Baum des Verstehens
entspringt aus den Tiefen der Erde.
Die Meditationshalle reinigen
Während ich diesen frischen und ruhigen Raum reinige,
entsteht unendlich viel Freude und Energie!
Den Müll rausbringen
Im Müll sehe ich eine Rose.
In der Rose sehe ich Kompost.
Alles ist in Veränderung.
Unbeständig ist unser Leben.
Eine Blume pflücken
Darf ich Dich pflücken, kleine Blume –
du Geschenk des Himmels und der Erde?
Vielen Dank, liebe Bodhisattva,
dass Du das Leben so schön machst.
Blumen stecken
Ich arrangiere Blumen
in der Saha-Welt11
und der Fluss meines Geistes
wird ganz still und rein.
Das Wasser in einer Vase wechseln
Das Wasser hält die Blume frisch.
Die Blume und ich sind eins.
Wenn die Blume atmet, atme ich.
Wenn die Blume lächelt, lächle ich.
Eine Kerze anzünden
Ich entzünde diese Kerze
und spende Licht für unzählige Buddhas;
mein Frieden und meine Freude
erhellen das Gesicht der Erde.“
Fußnoten
1Der Dharmakaya ist der Körper der Lehre – das Fundament des Seins, das gegenständlich wird, in den Bergen, Flüssen, Sternen, dem Mond und allen Lebensformen.
2Der Dharmadhatu ist die ultimative Dimension des Seins, die Welt des Soseins, die wundervolle Welt des Interseins.
3Die Sanghati ist die Robe, die Mönche und Nonnen bei formellen Anlässen tragen.
4Die Udumbra-Blume blüht nur einmal alle dreitausend Jahre. Doch sie kann jeden Moment in uns erblühen, wenn unsere Übung stabil ist.
5Der Garuda-Vogel gleicht einem Adler. Eines Tages sah der Buddha einen Garuda, der kurz davor war, eine Schlange zu töten und bat ihn daraufhin, dies nicht zu tun. Der Vogel antwortete dem Buddha, dass er die Schlange fressen müsse, um leben zu können. Der Buddha versprach daraufhin, dass die Sangha dem Vogel jeden Tag Nahrung spenden werde, und wir fahren fort, dies zu tun, wenn wir dieses Gatha rezitieren.
6Die vier Danksagungen: Dank an Eltern, Lehrer, Freunde und alle Lebewesen.
7Die drei Reiche sind das Reich der Wünsche (in dem wir an Freuden der Sinne gebunden sind), das Reich der Formen und das Reich der Nicht-Form (in denen wir an die Freuden der konzentrierten Meditation gebunden sind).
8Tripitaka: Die drei Sammlungen der buddhistischen Lehrreden, Richtlinien und Kommentare.
9Der Speicher bezieht sich auf das Alayavijñana, das Bewusstsein, in dem alle unsere potenziellen Samen gespeichert sind.
10Das Netz von Indra hat ein reflektierendes Juwel an jedem Punkt, an dem zwei Fäden sich kreuzen, und jedes Juwel reflektiert alle anderen.
11Die Saha-Welt ist „die Welt des Staubes“, in der wir Geduld üben müssen.
Anmerkungen
Diese Gathas stammen aus dem Buch „Stepping into Freedom“ von Thich Nhat Hanh.
Sie können individuell verändert werden, um sie den persönlichen Bedürfnissen anzupassen.
Stepping into Freedom
Erstauflage 1997 | Neuauflage 2021 |
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Auf Deutsch gibt es die Gathas auch in Form von 52 Karten mit Begleitbuch:
„Gegenwärtiger Moment – Wundervoller Moment“
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Falls nicht, freue ich mich über eine Nachricht oder einen Kommentar.
Dann versuche ich, Ihnen zu helfen und den Artikel zu erweitern.
Vielen Dank – auch fürs Teilen und für eine gute Bewertung.
Schön, dass es Sie gibt!
Danke !
danke
Danke!
Vielen Dank, die Gathas begleiten mich seit kurzem.
Jedesmal wenn ich absolute Achtsamkeit erreiche und Mitgefühl in diesem Augenblick Stärke, verweil ich in Tränen durch den wundervollen Moment. Es sprudelt förmlich aus mir raus.
Ein weiter Weg liegt vor mir, der mich wachsen und zu einem friedvolleren und glücklichen Leben zurückkehren lässt.
Lieber Alexander,
Meine volle Hochachtung und Wertschätzung für die Übersetzungen! Bin echt froh, dass es diese Webpage gibt. Wird mir wahrscheinlich noch mal von großem Nutzen sein.